GALERIE SCHRIFT UND BILD

 

Schaufenster altes Hafenamt Hanau

Die 1-Raum-Galerie Schrift und Bild ist die wohl kleinste in Hanau, wenn nicht gar im Rhein-Main-Gebiet. In ihrem Schaufenster im alten Hafenamt Hanau in unmittelbarer Nähe zum Hafenbecken stellt sie immer wieder eine andere Arbeit oder eine Werkgruppe vor. Diese können von aussen betrachtet werden, wann immer die Jalousien oben sind…

Der Fokus der Arbeiten liegt stets auf dem Sammlungsschwerpunkt der Stiftung Schrift und Bild. Der Raum ist das ehemalige Wiegehaus des früheren Hafenamtes Hanau.

Schaufenster ehemaliges Wiegehaus

Im Schaufenster: Jörg Schmitz

Jörg Schmitz’ Arbeit »Himmlisches Alphabet« (2023, Acryl auf Leinwand, 100 x 120 cm) ist seine Hommage an die Buchstaben. Stand bislang die einzelne Geste im Mittelpunkt von Schmitz’ Arbeit, so widmet sich der Künstler seit 2020 verstärkt einer erzählenden Malerei wie in diesem Motiv.

Sprache – als Schrift, Buchstaben, Texte oder Fragmente – sind stets Teil von Schmitz’ Arbeiten. Dabei geht es weniger um eine Lesbarkeit im herkömmlichen Sinne sondern vielmehr um die Sprache als Material, das mit uns und mit unserem Alltag untrennbar verknüpft ist – als Gedanken-, Phantasien- und Geschichtenwelt.

Infos zum Künstler unter www.joerg-schmitz.com

Jörg Schmitz: »Himmlisches Alphabet« (2023)


Im Schaufenster 10. Oktober 2023–10.Januar 2024

Biarna Diegmüller ist die zweite Stipendiatin der Stiftung Schrift und Bild, die im Rahmen des Deutschlandstipendiums an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach gefördert wird. Ihre Installation zeigt drei Textilobjekte mit bildhafter Typographie.


Im Schaufenster ab 28. März 2023

Über die Grenzen von Lesbarkeit hinaus geht das Werk von Künstler Jörg Schmitz. In seiner Arbeit ohne Titel aus 2010 (Tusche und Leinwandstreifen auf Leinwand, 140 x 140 cm) nutzt er eine über Jahre hinweg eigens entwickelte Schnellschreibmethode, mit der er Text zur Textur entwickelt. Buchstaben werden zum Muster und zum Ornament, die das Format flächig ausfüllt. – Das Bild ist käuflich zu erwerben. Kontakt hier


Im Schaufenster ab 10. November 2022

»MICH GIBTS JETZT ALS VERSION 2.0«, Acryl und Lack auf Leinwand (2008) von Jörg Schmitz greift ironisch den andauernden Erneuerungsdruck auf, der sich aus digitalen Welten auf uns alle übertragen hat. Die »Version 2.0« als ursprüngliche Bezeichnung für ein Software-Update hat es längst in unseren allgemeinen Sprachgebrauch geschafft. Zu diesem High-Tech-Begriff kreiert Schmitz’ Arbeit aus 2008 einen Kontrast durch die ausgeprägt sichtbare Handarbeit, mit der das Bild hergestellt ist. Die Signatur des Künstlers individualisiert den leicht absurd anmutenden Satz und steigert vielleicht sogar das Unbehagen darüber, dass wir uns alle allzuoft als bloße Konsumenten digitaler Geschäftsmodelle fühlen. – Das Bild ist käuflich zu erwerben; Nachricht bitte an mail@joerg-schmitz.com


Im Schaufenster 17. bis 21. Oktober 2022: Franz Weid

Als erster Stipendiat der Stiftung Schrift und Bild im Rahmen des Deutschlandstipendiums präsentiert Franz Weid seine typographische Installation »DIMENSIONAL FONTS« im Alten Hafenamt Hanau. Grosszügige Beiträge privater Förderinnen und Förderer haben erstmalig die Vergabe des Deutschlandstipendiums durch die Stiftung Schrift und Bild an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main möglich gemacht. Damit konnte auch die HfG in ihrem Ziel unterstützt werden, erstmalig ganze 50 Stipendien zu vergeben – ein bisheriger Rekord!

Eröffnung ist am 17.10.22 um 19 Uhr. Ort: ehemaliges Wiegehaus an der Rückseite des Alten Hafenamts, Hafenstrasse 8 in 63450 Hanau. Die Installation ist vom 17.10. bis 21.10.22 zwischen 19 und 21 Uhr zu sehen.

19 Uhr Beginn Begrüßung und Einführung: Jörg Schmitz; Grusswort: Adrienne von Hochberg, Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main; 21 Uhr Ende der Veranstaltung. Die Veranstaltung findet draussen statt.

Auch in 2022/23 übernimmt die Stiftung Schrift und Bild wieder ein Deutschlandstipendium.

 

Im Schaufenster Mai bis Oktober 2022: Jörg Schmitz


Zum Bild

Die Leinwand (1 x 1 Meter, 2010, Acryl) zeigt ein in einem einzigen Zuge in wenigen Sekunden »geschriebenes« Wort. So wird die kraftvolle Entladung des Moments festgehalten. Die Information des Geschriebenen schwindet zugunsten seines kraftvoll-ungebremsten Ausdrucks.

Ein Schaffensmoment wird gleichsam zum Inhalt. Gleichzeitig befreit sich das ursprüngliche Wort selbst von seiner konventionellen Form. Ein Komplementärkontrast aus leuchtendem Rot/Blau steigert die bildnerische Wirkung um ein Vielfaches.

Die Arbeit ist käuflich zu erwerben. 
Anfragen mit Name und Kontaktdaten bitte an
mail@joerg-schmitz.com

Die oben beschriebene künstlerische Arbeitsweise steht in der Tradition zahlreicher Strömungen der Kunstgeschichte wie zum Beispiel dem Informel der Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts oder der gestischen/skripturalen Malerei, die – von der Schrift her kommend – über die Bedeutungsebene von Wort und Schrift hinaus zu neuen Formwelten kommt.

Im asiatischen Raum ist die Methode des so genannten »Sho« hoch verehrt. Bei dieser Arbeitsweise sammelt sich die volle Konzentration des/der Schreibenden und entlädt sich nach teils langen Momenten der Kontemplation in einem expressiven Ausbruch.

In der arabischen Welt fungiert Schrift seit Urzeiten als Ornament in der Architektur oder als dekoratives Moment auf alltäglichen Gegenständen wie zum Beispiel Vasen oder Tellern. Auch hier geht Schrift oftmals weit über die Bedeutung des Wortes hinaus.

Portrait Jörg Schmitz: Robert Schittko

Zum Künstler

Jörg Schmitz (*1969 in Hannover), Studium an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main u.a. bei Prof. Friedrich Friedl, Prof. Ruedi Baur und Franz Mon (1926-2022).

Mehr Infos unter www.joerg-schmitz.com